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Kontec 2013

Kontec 2013

KONTEC 2013: 11. Internationales Symposium „Konditionierung radioaktiver Betriebs- und Stilllegungsabfälle“ einschließlich 11. Statusbericht des BMBF „Stilllegung und Rückbau kerntechnischer Anlagen“

atw Redaktion

Vom 13. bis 15. März 2013 fand in Dresden die „KONTEC 2013“ statt. Zum 11. Mal wur­den die Themen „Konditionierung radioakti­ver Betriebs- und Stilllegungsabfälle“ sowie „Stilllegung und Rückbau kerntechnischer Anlagen“ – einschließlich des FuE-Statusbe­richtes des BMBF zu diesem Schwerpunkt – im Rahmen von dieser etablierten internatio­nalen Veranstaltung behandelt.

Das Symposiumprogramm präsentierte Plenarsitzungen zu den 4 übergeordneten Themen mit insgesamt 101 Präsentationen:

  • Entsorgung von radioaktiven Reststoffen • aus Betrieb und Stilllegung kerntechni­scher Anlagen

    • (Disposal of Radioactive Residues from Nuclear Facilities, Operation and Decom­missioning)

  • Stilllegung und Rückbau kerntechnischer • Anlagen

    • (Decommissioning and Dismantling of Nuclear Facilities)

  • Anlagen und Systeme zur Behandlung • und Verpackung von Betriebs- und Stillle­gungsabfällen

    • (Facilities and Systems for the Conditio­ning of Operational and Decommissio­ning Wastes)

  • Transport, Zwischen- und Endlagerung • von nicht wärmeentwickelnden Abfällen (z.B. Konrad)

    • (Transport, Interim and Final storage of Non-heat Generating Wastes (i.e. Kon­rad))

Begleitet wurden diese Sitzungen von Pos­tersessions sowie Kurzvorträgen zu ausge­wählten Postern unter dem Titel „KONTEC direkt“.

Als beste Beiträge in den 3 Kategorien Plenarvortrag, Posterpräsentation und KON­TEC DIREKT wurden prämiert: „Entsorgung russischer Atom-U-Boote“ von Detlef Mie­tann, „Nachqualifizierung von „Altgebin­den“ für das Endlager Konrad am Beispiel der Gebinde aus der Lagergasse A und Um­packen von Presslingscontainern in der Hal­le 2 der GNS-Betriebsstätte“ von Martina Kößler, Sebastian Schwall und Pascal Budriks sowie zur „Elektrochemische Verfahrensent­wicklung zur Reinigung von organischen, C-14-belasteten Abfall- und Reststofflösungen“ von Hans-Jürgen Friedrich.

 

KONTEC 2013: 11. Internationales Symposium „Konditionierung radioaktiver Betriebs- und Stilllegungsabfälle“einschließlich 11. Statusbericht des BMBF „Stilllegung und Rückbau kerntechnischer Anlagen“ Veranstaltungsbericht

atw Redaktion

Vom 13. bis 15. März 2013 fand zum 11. Mal die KONTEC – Internationales Symposium „Konditionierung radioaktiver Betriebs- und Stilllegungsabfälle“ einschließlich des 11. Statusberichts des BMBF „Stilllegung und Rückbau kerntechnischer Anlagen“ statt. Eingeladen hatten die Veranstalter mit den guten organisatorischen Erfahrun­gen der vorherigen Symposien wiederum in das Internationale Congress Center der sächsischen Landeshauptstadt Dresden an der Elbe.

Die KONTEC-Symposiumreihe findet seit 1993 im 2-jährigen Rhythmus jeweils im Frühjahr statt. Eine wesentliche Zielsetzung der KONTEC ist die Förderung des Informa­tions- und Erfahrungsaustauschs für Be­triebsfachleute, Anlagenhersteller und Dienstleister sowie Gutachter und Behör­denvertreter. Ursprünglich als Forum mit dem Schwerpunkt auf die Behandlung von radioaktiven Betriebs- und Stilllegungsab­fällen konzipiert, wurde die KONTEC wei­terentwickelt um die Themen der Stillle­gung kerntechnischer Anlagen.

Integriert ist der Statusbericht des Bun­desministeriums für Bildung und Forschung – BMBF zu den Vorhaben des FuE-Pro­gramms „Stilllegung und Rückbau kern­technischer Anlagen“ durch den Projektträ­ger Wassertechnologie und Entsorgung (PTKA-WTE) am Karlsruher Institut für Technologie. Der Projektträger betreut FuE-Vorhaben zum Rahmenprogramm der Bun­desregierung „Forschung für die Umwelt“, zum Rahmenprogramm des BMBF „For­schung für nachhaltige Entwicklungen“ (FONA) sowie zur „Nuklearen Sicherheits­forschung“, zu „Stilllegung und Rückbau kerntechnischer Anlagen“ und zu „Schwer­punkten zukünftiger FuE-Arbeiten bei der Endlagerung radioaktiver Abfälle“. Im Rah­men des Symposiums werden dazu, in die Veranstaltung integriert, beginnende, lau­fende und abgeschlossene FuE-Projekte zur Diskussion gestellt.

Die Rahmendaten der KONTEC 2013 un­terstreichen die national steigende Bedeu­tung der angesprochenen Themen des „Back-end“-Sektors der Kernenergienut­zung. Die Veranstalter konnten fast 1.050 Besucher aus 19 Nationen in Dresden be­grüßen. 68 Austeller aus 5 Nationen prä­sentierten im Ausstellungsbereich ihre Pro­dukte, Lösungen und Dienstleistungen für den Entsorgungssektor. Mit 104 Vortrags­anmeldungen erreichte das technisch-wis­senschaftliche Programm ein wiederum auch vom Umfang her hohes Niveau.

Eröffnungsveranstaltung der KONTEC 2013 während der einleitenden Rede des Programmausschuss-vorsitzenden Professor Friedrich-Wilhelm Bach

 

In der Eröffnungsveranstaltung be­grüßte Professor Dr. Friedrich-Wilhelm Bach (Institut für Werkstoffkunde, Leibniz Univer­sität Hannover) als Vorsitzender des Pro­grammausschusses der KONTEC die Teil­nehmerinnen und Teilnehmer. Anschlie­ßend präsentierte Dr. Michael Weigl Meilen­steine, Highlights, Aufgaben und Aussich­ten bei Stilllegung, Rückbau und Entsor­gung kerntechnischer Versuchsanlagen. Weigl fasste dazu einleitend erledigte Auf­gaben und Projekte im Zeitraum 2008 bis 2011 zusammen, so z.B. das Erreichen der „Grünen Wiese“ beim Rückbau des For­schungsreaktors FRJ-1 und die Aktivitäten rund um die WAK, d.h. insbesondere die er­folgreiche Verglasung der flüssigen nuklea­ren Abfälle und deren Transport in das ZLN Lubmin. Mit Blick auf aktuelle politische Themen, wie den beendeten „Gorlebenaus­schuss“ des Deutschen Bundestages, den „Asse-Untersuchungsausschuss“ des Nieder­sächsischen Landtages sowie den „AVR-Un­tersuchungsausschuss“ des Landtages von Nordrhein-Westfalen, leitete er auf Zu­kunftsaufgaben über. Als Highlights be­nannte Weigl dabei den Start der For­schungsplattform „Entsorgungsoptionen für radioaktive Reststoffe“ mit einem Finanzvolumen von rund 15. Mio. € bei einer Laufzeit von 2013 bis 2017 sowie die Förde­rung der Forschung für den Rückbau mit derzeit 39 Forschungsprojekten.

Die insgesamt 101 Beiträge der dies-jährigen KONTEC verteilten sich auf 42 Plenarvorträge sowie 57 Posterpräsentatio­nen. Ausgewählte Posterpräsentationen wurden im Rahmen der KONTEC DIREKT auch mit Kurzvorträgen in Wort und Bild präsentiert. Der 28-köpfige Programmaus­schuss hatte aus den eingereichten Vorträ­gen einen fundierten und aktuellen Quer­schnitt von Themen ausgewählt und den 4 Sektionen „Entsorgung von radioaktiven Reststoffen aus Betrieb und Stilllegung kern­technischer Anlagen“, „Stilllegung und Rück­bau kerntechnischer Anlagen“, „Anlagen und Systeme zur Behandlung und Verpa­ckung von Betriebs- und Stilllegungsabfäl­len“ sowie „Transport, Zwischen- und Endla­gerung von nicht wärmeentwickelnden Ab­fällen“ für die Präsentation zugeordnet.

Prämiert wurden auch auf der KONTEC 2013 der beste Plenarvortrag, der beste KONTEC-DIREKT-Kurzvortrag und die bes­te Posterpräsentation.

Die 3 diesjährigen Preisträger waren:

Bester Plenarvortrag:

• Detlef Mietann, Energiewerke Nord GmbH, Lubmin für, seine Präsentation zum Thema „Entsor­gung russischer Atom-U-Boote“, gehal­ten in der Sektion 3 „Anlagen und Syste­me zur Behandlung und Verpackung von Betriebs- und Stilllegungsabfällen“.

Bester KONTEC-DIREKT-Kurzvortrag:

• präsentiert von Martina Kößler als ge­meinsame Präsentation mit Sebastian Schwall und Pascal Budriks, GNS Gesell­schaft für Nuklear-Service mbH, Essen, zur „Nachqualifizierung von ‚Altgebin­den‘ für das Endlager Konrad am Beispiel der Gebinde aus der Lagergasse A und Umpacken von Presslingscontainern in der Halle 2 der GNS-Betriebsstätte“ im Rahmen der Sektion 1 „Entsorgung von radioaktiven Reststoffen aus Betrieb und Stilllegung kerntechnischer Anlagen“.

Beste Posterpräsentation:

• Hans-Jürgen Friedrich, Verein für Kernverfahrenstech­nik und Analytik Rossendorf e.V., zur „Elektrochemischen Verfahrensentwick­lung zur Reinigung von organischen, C-14-belasteten Abfall- und Reststofflösun­gen“ als Beitrag zur Sektion 3 „Anlagen und Systeme zur Behandlung und Ver­packung von Betriebs- und Stilllegungs­abfällen“.

Die nach der Eröffnung 1. Plenarsitzung un­ter Leitung von Günter Petzold (RWE Power AG) und Rudolf-Josef Printz (Forschungszen­trum Jülich) hatte in 6 Vorträgen die Ent­sorgung von radioaktiven Reststoffen aus in Betrieb und Stilllegung kerntech­nischen Anlagen zum Thema.

Die maßgeblich Technik orientierten Vor­träge hatten zum Gegenstand die „Konditio­nierung von Kernbauteilen des KKW Leib­stadt“, die „Radiologische Bedeutung der Werkstoffzusammensetzung für die Deklara­tion bestrahlter Corebauteile“, die „Entwick­lung des Inventars für bestehende und zu­künftige radioaktive Abfälle der Schweiz: IS­ARM & MIRAM 50“, die „Erfassung radioak­tiver Abfälle in Kernkraftwerken mit dem elektronischen Buchführungssystem AVK: Erfahrungen bei der Begutachtung und Kon­trolle“, das „Rapid Gamma-Scanning“ sowie die „Verarbeitung von Großkomponenten in der GNS-Betriebsstätte Duisburg, Halle 2, am Beispiel von Betonriegeln und Großbe­hältern“. Weitere 15 Posterpräsentationen, davon 9 mit Kurzvortrag im Rahmen von KONTEC DIREKT, ergänzten den Themen­bereich.

Mit 17 Plenarvorträgen sowie 18 Poster­präsentationen war die Sektion 2 Stillle­gung und Rückbau kerntechnischer An­lagen erneut mit den meisten Beiträgen vertreten. Die 3 Einzelsitzungen wurden von Udo Helwig (DDCon), Dr. Helmut Steiner (Kernkraftwerk Gundremmingen), Peter Hildwein (NIS Ingenieurgesellschaft mbH) und Dr. Ralf Versemann (RWE Power AG) ge­leitete. Die von den Autoren präsentierten Themen umfassten dabei sowohl überge­ordnete, konzeptionelle Aspekte, wie auch technische Detaillösungen für die Anwen­dung. Im Teil 1 der Sitzung waren dies „Ent­wicklungen in der Stilllegung seit dem Ab­schalten von 8 Kernkraftwerken in 2011 und aktueller Stand“, „Stilllegung und Ab­bau aus Sicht der Betreiber“, „Feedback from José Cabrera Plant Decommissioning Project“, „Reactor Vessel and Reactor Vessel Internals Segmentation at Zion Nuclear Po­wer Station“, „Rückbaudekontamination – Konzepte und aktuelle Erfahrungen“, „Pri­märkreisdekontamination im KWB Biblis Block A und B mit dem ASDOC_D- Prozess“, „Westinghouse Dekontaminationsleistun­gen“. Im 2. Sitzungsteil waren die Themen „Einbringen der Einrichtungen für den Ab­bau des Reaktors im Kernkraftwerk Obrig­heim“, „Rückbau des Kernkraftwerks Obrig­heim – Demontage von Großkomponenten (Dampferzeuger und Druckhalter)“, „Su­perphenix, natriumgekühlter Schneller Brü­ter – Zerlegung der Haupt-Primärkompo­nenten, Vorbereitung auf die Zerlegung der Reaktoreinbauten“, „Rückbauprojekt AVR“, „Bedeutung der lüftungstechnischen Anla­gen im Leistungsbetrieb und Stillstandsbe­trieb von Kernkraftwerken sowie „Migrati­on der Anlagen für den Rückbaubetrieb un­ter Berücksichtigung bewährter Lüftungs­konzepte und -systeme“, „Radiologische Charakterisierung und Freigabe beim Rück­bau des KKS“ sowie „Herausforderungen und Lösungen bei der Freigabe komplexer und kontaminierter Räume am Beispiel des Kernkraftwerks Würgassen (KWW)“. Im ab­schließenden 3. Teil der Sektion 2 wurden folgende 3 Beiträge diskutiert: „Demontage hoch α-kontaminierter Einrichtungen des HAW-Lagers der WAK – aktuelle Ergebnisse und Erprobung neuer Fernhantierungstech­nik“, „Vom Betrieb zum Rückbau – Umset­zung von technischen und organisatori­schen Maßnahmen nach dem Verglasungs­betrieb“, „Vorbereitung des alten For­schungsreaktors München (FRM) im Hin­blick auf die Stilllegung“.

Unter dem Titel der Sektion 3 Anlagen und Systeme zur Behandlung und Verpa­ckung von Betriebs- und Stilllegungsab­fällen wurden 8 Plenarvorträge gehalten und 21 Poster präsentiert. Dr. Thomas Hassel (Leibniz Universität Hannover) und Dr. Mi­chael Weigl (Karlsruher Institut für Technolo­gie – KIT) leiteten diese Plenarsitzung. Die Präsentationen waren der Sektion entspre­chend auf Entsorgungslösungen und Tech­nologien konzentriert. Das Spektrum der Beiträge reichte von „New methods for ther­mal treatment of oils, activated charcoal and DAW“, der „Wirtschaftlichkeitsverbesserung bei der Aufbereitung von radioaktiv belaste­ten Wäschereiabwässern im Enkk Kernkraft­werk Philippsburg Block 2 mittels Einsatz ei­nes Mikrofiltrationssystems“, dem „Bau einer 32-Fass-Trocknungsanlage zum Trock­nen von konditionierten radioaktiven Abfäl­len und Erfahrungen aus dem ersten Be­triebsjahr“, dem „Hot-Wire-Plasmaschnei­den: Zerlegen von komplexen Bauteilen und Verbundwerkstoffen“, dem „Westing-house Modulares Mahlverfahren - Verbesserung der Heiß Harz Hochdruckverpressung“, „Seilschleifen im Rückbau kerntechnischer Anlagen“, „Westinghouse-Zentrum für die Behandlung radioaktiver Abfälle“ bis hin zur „Entsorgung russischer Atom-U-Boote“. Der letztgenannte Beitrag von Detlef Mietann wurde, wie erwähnt, als beste KONTEC-Plenarpräsentation 2013 ausgezeichnet.

In der von Heinz Geiser (GNS Gesellschaft für Nuklear-Service), Dr. Heinz Kröger (TÜV Nord EnSys), Prof. Reinhard Odoj (For­schungszentrum Jülich) und Prof. Bruno Thomauske (INBK/RWTH Aachen) geleite­ten Plenarsitzung der Sektion 4 Transport, Zwischen- und Endlagerung von nicht wärmeentwickelnden Abfällen (z.B. Kon­rad) standen 11 Vorträge sowie 3 Poster im Fokus. Die Themen der Vorträge orientier­ten sich an aktuellen Fragestellungen der Umsetzung sowie technischen Verfahren. Die Titel der Plenarvorträge lauteten „End­lager Konrad – Stand der Errichtung“, „Kozloduy Low & Intermediate Level Waste repository design“, „Fortschreibung der Endlagerungsbedingungen und Produkt­kontrollmaßnahmen Konrad“, „Stand der Umsetzung der gehobenen wasserrechtli­chen Erlaubnis für das Endlager Konrad“, „Erlangung der uneingeschränkten Endla­gerfähigkeit der mit Filterharzen beladenen Gusscontainer Typ VI-15 aus dem Kern­kraftwerk Krümmel“, „Stand der Einlage­rungsplanung und Ablieferungslogistik Konrad für die Abfälle aus den Häusern der Öffentlichen Hand“, „KADABRA – Ein Da­tenbanksystem für alle Zwecke – Umset­zung der stofflichen Beschreibung der Ab­fälle für das Endlager Konrad“, „Zusam­menspiel der Systeme der DV-Landschaft Konrad“, „Konkretisierung der Anforderun­gen an Abfallbehälter für das Endlager Kon­rad“, „Der Fassstahlcontainer Konrad Typ IV der WAK GmbH für das Endlager Konrad – der lange Weg der Endlagerzulassung“ und abschließend „Druckaufbau in Behältern mit feuchtem Inventar“.

Die KONTEC 2013 schloss am 3. Veran­staltungstag mit Abschlussworten sowie der Prämierung der genannten 3 besten Beiträge durch Professor Friedrich-Wilhelm Bach.

atw Vol. 58 (2013) Issue 6 | June

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